Rohfleischernährung des Hundes
Der Haushund (Canis lupus familiaris) ist ein Haustier, also zur Familie gehörig. Seine Wurzeln entspringen dem Wolf, welchem er als sogenannte Unterart zuzuordnen ist.
Allein diese Tatsache lässt wohl keinen Zweifel daran, dass der Hund ebenso ein Beutegreifer ist. Wenn Ihnen jetzt jemand glaubhaft machen will, dass der Hund durch die vielen Jahre der Domestikation zum Allesfresser wurde, so ist das einfach unrichtig. Dann hätte der Hund das gleiche Gebiss wie ein Schwein, dem nicht so ist.
Im Gegenteil, der Hund ist in seiner Pathophysiologie nur zu 0,2% anders als der Wolf. Alles Andere wurde über viele Jahre dem Hundehalter suggeriert, um entsprechende Futtermittel an den Hund zu bringen.
Die richtigen Proteine (Eiweiß)
Diese Proteine der Nahrung sind entsprechend der Herkunft zu unterscheiden. So gibt es Proteine pflanzlicher Herkunft und Proteine tierischer Herkunft.
Hochwertige Proteine tierischer Herkunft, also frisches Fleisch, kann zu 98% vom Hund verstoffwechselt werden. Dies ist ein wichtiger Punkt, denn je höherwertiger das Protein ist, umso weniger wird wieder ausgeschieden.
Hochwertiges Protein ist Lieferant der für den Hund essentiellen Aminosäuren, die für den Aufbau der Organe und des Gewebes notwendig sind.
Wird Fleisch hingegen gekocht, also über 40 Grad erhitzt, so sind die Proteine bereits zerstört. Man spricht dann von denaturiertem Eiweiß. Sonst könnten Sie Ihre Finger bekenkenlos in kochendes Wasser stecken ohne einen Gewebsdefekt zu erleiden. Folglich sind auch die Vitamine, ein Teil der Mineralien, Spurenelemente und Aminosäuren zerstört.
Wenn der Hund zu viel pflanzliche Proteine (mehr als 10%) bekommt, und diese eventuell noch Kohlehydrate (Getreide) sind, so wachsen die Hunde zu schnell, die Gelenke können sich nicht richtig ausbilden und Folgeschäden, wie Arthrose, sind vorprogrmmiert. Weiter wird der Stoffwechsel der Hunde so sehr belastet, dass es zu einer Dickdarmentzündung (Colitis), sowie zu Schäden der Leber und Bauchspeicheldrüse kommen kann.
Mineralien und Spurenelemente
Im rohen Fleisch und den Knochen der Tiere sind bereits die wichtigsten Mineralien und Spurenelemente im richtigen Verhältnis enthalten. Wenn Sie kommerzielle Nahrung füttern, so schauen Sie doch mal auf die Deklaration des Futters. Da werden diese Mineralien und Spurenelemente alle zugesetzt. Sie sind in kommerziellem Futter durch die Erhitzung bei der Herstellung nicht mehr verfügbar. Diese künstlich zugefügten Stoffe sind synthetischer Natur und werden oft vom Körper als Giftstoffe erkannt. Außerdem werden sie nur schlecht verstoffwechselt.
Für eine ausgewogene Ernährung ist es wichtig, die Zufuhr an Mineralien, Spurenelementen und Vitaminen durch hochwertige Proteinquellen unterschiedlicher Schlachtkörper zu sichern.
Ganz wichtig ist hier das richtige Verhältnis zwischen Phosphor und Calcium. In den meisten Zusatzstoffen ist Phosphor enthalten. Wenn Sie diese Nahrungsergänzungsmittel einsetzen, kann es zu einer Verschiebung des Calcium – Phosphorverhältnisses kommen. Bitte fragen Sie uns, ob und welche Nahrungsergänzung die Richtige für Ihren Hund ist.
Vitamine
Vitamine sind in ausreichender Menge für den Hund im frischen Fleisch oder auch Fisch enthalten. Sollten Sie Vitamine zusetzen wollen, so verwenden Sie frische Pflanzen und Kräuter oder überreifes Obst. Beides sollte pürriert gegeben werden, damit es der Hund aufschließen kann, denn sein Darm ist kürzer als der eines Alles- oder Pflanzenfressers. Auch Beeren können gegeben werden.
Ein Zusatz von Vitaminen macht nicht zwingend Sinn. Bei verschiedenen Erkrankungen hingegen muss auf eine Substitution von bestimmten Vitaminen zurückgegriffen werden.
Kohlenhydrate
Hunde benötigen keine Kohlenhydrate. Diese sind in kommerziellem Futter lediglich billige Füllstoffe. Sie belasten den Organismus des Hundes, hier besonders die Bauchspeicheldrüse und die Leber. Wenn Sie zum Beispiel Leckerli mit Zuckerzusatz verwenden, kann sich hieraus ein Diabetes beim Hund entwickeln. Zucker wird oft eingesetzt und ist ein toller Lockstoff für den Hund.
Getreide kann nur dann verwertet werden, wenn es lange gekocht wurde. Wenn sie Flocken über das Futter streuen, kann Ihr Hund diese nicht verwerten. Außerdem ist Getreide (glutenhaltiges) der Hauptauslöser für Allergien und Tumore bei Hunden.
Derzeit gibt es sogenannte Pseudogetreide (glutenfrei) in verschiedenen Mischungen, welche gepoppt angeboten werden und somit vom Hund verstoffwechselt werden können.
Hier sollten Sie sich merken: „Die Dosis macht, dass es ein Gift ist“.
Obst, Gemüse, Kräuter
Hier sollten Sie nicht zurückhaltend sein. Diese Komponenten sind als Ballaststoffe nötig, denn sie beschleunigen die Peristaltik im Darm. Der Hund als Beutegreifer frisst natürlich das komplette Beutetier, so auch den Inhalt der Därme. Dieser ist dann schon in der richtigen Konsistenz für den Hund und mit genügend Verdauungsenzymen aufgeschlossen. Daher lieben viele Hunde auch frische Pferdehaufen – eine Delikatesse, denn hier ist alles verdaut und der Hund kann diese Enzyme gut in seinem Darm vertragen.
Obst sollte möglichst überreif sein, also so, dass wir es schon nicht mehr mögen. Nur nicht zu viel, denn auch hier lauert Fructose, eine Vorstufe von Glucose. Bitte alles pürieren, damit es vom Hund aufgespalten werden kann.
Gemüse und Kräuter sollten frisch und pürriert sein. Am Besten ist es, wenn Sie Gemüse für 25 Minuten bei 190 Grad im Ofen backen. Dann kann der Hund die Stärke verwerten. Auch können Sie tief gefrorenes Gemüse verwenden und dann backen. Kräuter können auch getrocknet verwendet werden. Hier sind die saftigen Pflanzen am Besten.
Der Anteil in der Gesamtfuttermenge kann 10% betragen.
Futterration
Die tägliche Futterration wird anhand der Aktivitäten, des Alters und eventueller Erkrankungen berechnet.
Hier ist es bei einer Rohfütterung wichtig, dass Proteine und Ballaststoffe wegen einer unterschiedlichen Verdaulichkeit zeitversetzt gefüttert werden. Zwischen einer Fütterung dieser Komponenten sollten 3 Stunden liegen.